Leitung: Michael Peterssen (Berlin)
Freitag und Samstag: 10 bis 18 Uhr, Sonntag: 10 bis 16 Uhr
In den alten Schriften wird immer wieder geschildert, wie Menschen allein beim Hören der Lehre tiefe Einsichten gewonnen haben und ihr Leben danach nicht mehr das Gleiche war.
Heutzutage liegt häufig eine starke Betonung auf dem Meditieren; für den Buddha bestand das spirituelle Training jedoch aus drei Elementen:
- Hören / heutzutage auch Lesen & Studieren
- Reflektieren und
- Meditieren
In diesem Seminar wollen wir allen drei Faktoren Raum geben, wobei der Schwerpunkt auf dem Studieren liegen soll. Vieles von dem, was wir über den Buddhismus wissen, basiert nämlich auf literarischen Zeugnissen.
Insbesondere sollen neben anderen Schriften auch einige der ältesten Quellen – z.B. das „Udana“ & das „Sutta-Nipata“ - angeschaut werden. Es handelt sich dabei um frühe buddhistische Lehrdichtungen, meist in kurzen Versen, oft eingebunden in eine kleine Geschichte, die inspirieren sollen und uns ein Gefühl für die Atmosphäre geben, in der das spirituelle Leben zur Zeit des Buddha und seiner Schüler gelebt wurde.
Zwar können wir nicht davon ausgehen, hier die tatsächlichen Worte des Buddha vor uns zu haben. Dennoch kommen die Formulierungen der gesprochenen Sprache erheblich näher als die systematischeren Lehrdarlegungen aus späterer Zeit mit ihrer oft trockenen und umständlichen Ausdrucksweise. „Udana“ und „Sutta-Nipata“ hingegen enthalten in schlichten und direkten Worten eine große Bandbreite an Unterweisungen, von tiefsten spirituellen Einsichten bis hin zu handfesten, praktischen Ratschlägen. Somit zeigen sie ihren Nutzen auch für uns heute.
Dharmastudium richtig verstanden ist keine trockene, bloß intellektuelle Übung, es schließt unsere Emotionen, den Willen und unser Vorstellungsvermögen mit ein. Es geht um mehr als bestimmte Aussagen mit dem Verstand zu erfassen, es geht darüber hinaus um die Erfahrung wie der Geist das Gebiet unserer gewöhnlichen Beurteilungen und Mutmaßungen überschreitet. Dies verändert potenziell wie wir fühlen, handeln und wie wir die Welt sehen.
Der Inhalt dieser Veranstaltung wird sein
- ein kurzer Abriss der Entstehungsgeschichte der schriftlichen Überlieferung
- das Studium von ausgewählten Texten aus dem Palikanon mit Tipps, wie man diese Schriften mit Gewinn für die eigene Praxis lesen kann
- ergänzende Reflexions-und Meditationsübungen;
das Ziel, vor allem einen Geschmack dafür zu bekommen, dass Dharmastudium eine spirituelle Praxis ist, die ihre eigene Rolle im spirituellen Leben spielt und einen eigenständigen Wert hat.
Teilnahme ist nur an der ganzen Veranstaltung möglich. Das Studienmaterial wird gestellt.
Michael Peterssen meditiert seit 1975. Etwa acht Jahre lang praktizierte er Zen. Später gehörte er 15 Jahre lang dem „Buddhistischen Orden Triratna“ an (ehemals „Westlicher Buddhistischer Orden“). Danach hat er 10 Jahre lang längere Meditationsretreats im Schweigen besucht, hauptsächlich bei der Insight Meditation Society in den USA unter Leitung von Joseph Goldstein und anderen Lehrern. Er unterrichtet u.a. an der buddhistischen Akademie.
Seit 1994 leitet er Seminare mit den Schwerpunkten Textstudium, Kontemplation und Meditation. Michael Peterssen interessiert sich besonders für die Kernlehren des Buddha und deren Verbindung zur abendländischen Philosophie, den frühen Buddhismus, die Dharmakontemplation und die Achtsamkeits-und Einsichtsmeditation (Satipatthana Vipassana).
Organisatorisches
Das Meditationswochenende findet in der Brassertstr. 5 in 45130 Essen statt. Bei Teilnahme am Meditationswochenende bitten wir um eine vorherige Anmeldung unter [email protected] oder Tel. 0170 7532 735. Auch Fragen werden gerne beantwortet.
Kostenbeitrag sind € 200,- für den Referenten, die Organisation, die Fahrtkosten, Verpflegung und Unterbringung des Referenten (Rentner und Arbeitslose € 150,-, Schüler, Lehrlinge, Studenten, Hartz-IV- und Sozialhilfeempfänger € 90,-. Die Ermäßigungen sollen es Menschen mit geringerem Einkommen ermöglichen, die Veranstaltung zu besuchen. Wer finanziell gut gestellt ist, sollte davon keinen Gebrauch machen).
In den Pausen der Veranstaltung werden wir möglichst wenig reden, um die Konzentration nicht zu beeinträchtigen. Allerdings können Michael Peterssen und der organisatorische Leiter Thomas Hamann jederzeit bei organisatorischen oder persönlichen Fragen angesprochen werden. Die Teilnahme ist nur an der gesamten Veranstaltung möglich. Außerdem kann, wer möchte, am Samstagabend an einem gemeinsamen Abendessen teilnehmen.
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